COMPUTERSIMULATIONEN, ETC.
Festzustellen war in diesem Fall, welches Fahrzeug die Fahrbahnmitte überschritten hatte, wobei nur die Fahrzeugschäden und die Endlagen objektiviert waren, aber keine Spuren auf der Fahrbahn. Weiters waren Fragen zur Verwendung der Sicherheitsgurte und einer möglichen Geschwindigkeitsüberschreitung zu klären (absolute bzw. relative Höchstgeschwindigkeit).
Mithilfe der Auslaufsimulation und einer vertiefenden Schadensanalyse der Fahrzeuge konnten die Fragestellungen eindeutig beantwortet werden.
Ein einbiegendes Fahrzeug ist sofort wieder nach links abgebogen, wobei es zur Kollision mit einem überholenden Pkw gekommen ist, der dann gegen eine Hausecke prallte. Im Auslauf erfolgte eine neuerliche Kollision. Eine überhöhte Geschwindigkeit des Überholers war nicht nachzuweisen.
Bei dieser Kollision (Rechtsvorrang, 30er-Zone) kippte das linkskommende Fahrzeug nach dem Anstoß auf die linke Seite, richtete sich wieder auf und kam in Fahrtrichtung zum Stehen. Durch die Simulation konnte eine deutlich überhöhte Geschwindigkeit des kippenden Pkw nachgewiesen werden (50-65 km/h).
Die Fragestellung war, welches Fahrzeug den Fahrstreifenwechsel durchgeführt hatte. Anhand des Schadensbildes und der Spurenzeichnung konnte eindeutig auf den VW-Bus geschlossen werden. Mithilfe der Simulation konnte dies eindrucksvoll veranschaulicht werden.
Mithilfe von 3D-Simulationen auf einem detailgetreuen Geländemodell (Laserscan) konnte für die Staatsanwaltschaft gezeigt werden, dass der schwer beladene "ultra-low" Tiefbett-Sattelauflieger die gegenständliche Eisenbahnkreuzung nie befahren hätte können. Selbst unter Ausnutzung aller Möglichkeiten (höhere Fahrstufe + maximale Höherstellung der Luftfederung) wäre es zum Aufsitzen gekommen. Zur besseren Veranschaulichung wurde die 3D-Simulation so eingestellt, dass nur die Räder auf der Fahrbahn laufen und der Tiefbettauflieger nicht aufgleitet, sondern mit der Bodenplatte das Gelände durchdringt.